Ein Seitensprung ist für den hintergangenen Partner verletzend und kann der Beziehung dauerhaften Schaden zufügen. Erfahren Sie hier, welche Auswirkungen ein Seitensprung auf Ihre Beziehung haben kann und wie Sie es erst gar nicht so weit kommen lassen.
Die Auswirkungen eines Seitensprungs: Jahrelange seelische Verletzungen
Oftmals leiden Betrogene jahrelang unter dem Vertrauensmissbrauch, denn der Betrug durch den eigenen Partner kann tiefe seelische Verletzungen hervorrufen. In der Zeit nach dem Seitensprung stellen sich daher zwei entscheidende Fragen: Wie kann das verlorene Vertrauen wieder hergestellt werden und kann der Partner den Seitensprung verzeihen?
Häufig sind Betrogene nach einem Seitensprung misstrauischer und tendieren dazu, den Partner zu kontrollieren. Das fehlende Vertrauen ist Auslöser für Unstimmigkeiten zwischen den Partnern und verursacht daher meist weitere Auseinandersetzungen. Um die Beziehung wieder zu stabilisieren, sollten die Partner sich über ihre Gefühle und Ängste austauschen. Unter Umständen ist die Hilfe eines Paartherapeuten sinnvoll, weil dieser schwelende Konflikte bewusst machen und verfahrene Situationen lösen kann. Dadurch können sich beide Partner wieder annähern und das verloren gegangene Vertrauen langsam aufbauen.
Um es jedoch gar nicht erst zu einem Seitensprung kommen zu lassen, ist eine gesunde und stabile Beziehung der beste Weg.
Schutzfaktoren für eine stabile Beziehung
Die Auswirkung eines Seitensprungs auf die Betroffenen ist enorm, so lautet das Fazit einer Seitensprungstudie des Göttinger Paartherapeuten Ragnar Beer. Die Studie mit 3300 Betrogenen und 2600 Betrügern ergab, dass 85 % der Frauen und 79 % der Männer sexuelle Unzufriedenheit als Hauptgrund für ihre Untreue angaben. Tatsächlich kann die Verbesserung der sexuellen Zufriedenheit nicht nur Ihre Beziehung und Ihr Sexualleben bereichern, sondern auch die Bereitschaft zu einem Seitensprung senken. Jedoch scheuen sich die meisten Menschen davor, sexuelle Wünsche konkret auszusprechen. So thematisieren viele nur Wünsche, von denen sie wissen, dass sie beim Partner auf positive Resonanz stoßen. In fast jeder Partnerschaft schlummert somit ungenutztes Potential, das Sexualleben zu verbessern. Beide Partner sollten daher versuchen, die Vorlieben des anderen zu erkunden und gleichzeitig die eigenen Bedürfnisse nicht zu verschweigen.
Abgesehen von Gesprächen über sexuelle Vorlieben sollten Sie als Paar ihre alltägliche Kommunikation pflegen. Häufig leben Paare nebeneinander her, ohne sich regelmäßig auszutauschen und sich Zeit für Gespräche zu nehmen. Im gemeinsamen Alltag vergessen viele Paare, wie wichtig die Kommunikation untereinander ist.
Die Bereitschaft zu konstruktiven Gesprächen trägt die Beziehung auch durch schwierigere Zeiten und verbessert die Zufriedenheit beider Partner. Dabei spielt das Zuhören eine zentrale Rolle. Teilweise hören die Partner sich nicht aktiv zu oder überlegen sich bereits Gegenargumente, noch während der Partner spricht. So kann schnell die eigentliche Nachricht untergehen.
Zu einer erfüllenden Partnerschaft gehört neben der Fähigkeit zu aufmerksamer Kommunikation auch die Akzeptanz des Partners. Verständnis für Eigenheiten und Verhaltensweisen lässt viele Beziehungsprobleme erst gar nicht entstehen. Merken wir nämlich, dass der Partner uns verändern möchte, nehmen wir automatisch eine defensive Haltung an. Anstatt dem Partner Vorwürfe zu machen, sollten die wahren Motive seines Verhaltens ergründet werden. Nur wenn wir akzeptieren, dass der Partner andere Ansichten, Vorstellungen und Wünsche hat, kann eine tiefe, ausgeglichene Partnerschaft wachsen.
Eine weitere starke Stütze für eine Beziehung stellen gemeinsame Ziele und Interessen dar. Das Paar gewinnt dadurch Themen, die beiden Partnern am Herzen liegen. Darüber hinaus wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt, wenn das Paar am gleichen Strang zieht. Suchen Sie sich daher Aktivitäten, Hobbys oder Projekte, die Sie beide gerne in Angriff nehmen würden.
Gewähren Sie Ihrem Partner jedoch auch genügend Freiräume für eigene Unternehmungen. Das Teilen gemeinsamer Interessen bedeutet nicht, jede freie Minute nur noch mit dem Partner zu verbringen. Die richtige Mischung zwischen Nähe und Distanz bzw. gemeinsamen Aktivitäten und Freiräumen macht eine gute Beziehung aus. Sie garantiert, dass die Beziehung lebendig und abwechslungsreich bleibt und neue Impulse von außen erhält.
Eine stabile Beziehung setzt die Bereitschaft zur gemeinsamen Arbeit an der Partnerschaft voraus. Keine Beziehung funktioniert einfach von allein. Regelmäßige Gespräche und das Finden von Kompromissen gehören genauso zur Pflege der Beziehung wie gemeinsame Aktivitäten oder neu gesteckte Ziele für die Zukunft. Stimmt die Basis der Beziehung, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Seitensprungs.