„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.“ Gilt diese alte Redensart auch für aufgedeckte Lügen bei der Partnersuche? Über welche kleine Schummelei Sie hinwegsehen können und bei welcher Lüge Sie die Grenze ziehen müssen, erfahren Sie hier.
Das Profil ist die erste und wichtigste Botschaft, die Sie bei der Partnersuche per Internet sehen. Besonders im Netz ist die Versuchung groß, sich attraktiver zu machen.
Egal, ob Ihr Partnervorschlag ein altes Foto hochgeladen, sich einige Zentimeter größer beschrieben oder aber fälschlicherweise angegeben hat, dass er Nichtraucher ist – letztlich hat er ein falsches Bild von sich geschaffen, er hat gelogen.
Ist Ihre Verabredung ein Lügenbaron?
Noch folgenreicher als unwahre Profilangaben sind Lügen bei privaten Nachrichten. Fallstricke dafür gibt es viele – etwa wenn Ihre Verabredung schreibt, dass sie geschieden ist, obwohl sie in Wahrheit nur getrennt lebt. Oder Ihr möglicher Partner fürs Leben erklärt Ihnen, dass er seit zwei Jahren Single ist, obwohl seine letzte Beziehung erst zwei Monate zurückliegt.
Er muss nicht Baron von Münchhausen sein, um schnell eine Lügengeschichte zu erzählen. Doch, was passiert nun, wenn es herauskommt?
Lügen: Wenn das Vertrauen weg ist
Unabhängig davon, ob Sie früher oder später, von Ihrem Partner selbst oder über Dritte erfahren, dass er gelogen hat – Sie werden enttäuscht sein. Denn die mühsam erarbeitete gemeinsame Vertrauensbasis wurde durchbrochen. Jede Profilangabe, jede Nachricht, jedes Telefonat könnte nun möglicherweise auch falsche Informationen enthalten haben. Sie werden sich fragen, ob Ihr eventueller Partner noch glaubwürdig ist. Aber sollen Sie ihn fallen lassen oder verzeihen?
Denken Sie nach
Denken Sie in Ruhe über die Lüge nach, wenn sich Ihre erste Enttäuschung gelegt hat. Bei was hat Ihre Verabredung genau gelogen und wie bewerten Sie das? Handelt es sich etwa um eine falsche Altersangabe, fällt ein drei Jahre zusätzlicher Altersunterschied vielleicht nicht ins Gewicht. Bei zehn Jahren sieht es schon anders aus.
Fragen Sie nach
Fragen Sie auch genauer nach, was die Hintergründe der Lüge waren. Wenn Ihr möglicher Partner etwa verschwiegen hat, dass er nach der Trennung durch einen längeren Scheidungskrieg hindurch musste, ergibt sich für Sie vielleicht ebenfalls eine völlig andere Lage. Bedenken Sie beispielsweise psychische Belastungen und finanzielle Verpflichtungen, die sicher Auswirkungen auf Ihre gemeinsame Beziehung haben werden.
Forschen Sie nach
Es spielt außerdem eine große Rolle, wie Ihre eigenen Lebenserfahrungen sind. Wenn Sie nie fremdgegangen sind, Ihre Verabredung aber regelmäßige Affären eingestehen musste, könnte das auch Ihre mögliche Beziehung schwer belasten und Sie sollten vielleicht einen Schlussstrich ziehen.
Nach der Lüge: Eine zweite Chance?
Bevor Sie das aber tun, überlegen Sie, ob Ihr Gegenüber nach einem schwierigen Start nicht vielleicht doch eine zweite Chance verdient hat. Wenn Sie sich dazu entscheiden, zu verzeihen, ergibt sich dadurch auch eine neue Grundlage für die Beziehung. Denn Sie beide haben schon eine erste Krise gemeistert und können weiter darauf aufbauen. Zu vergeben wird sich auf Ihr persönliches Glücksgefühl ebenfalls positiv auswirken.
Es kann also einige Vorteile haben, zu verzeihen. Trotzdem sollten Sie spätestens danach mit offenen Karten spielen und mögliche weitere Lügen am besten gleich aus dem Weg räumen. Dann wird aus einer Lüge über das richtige Alter vielleicht schon bald eine lustige Anekdote auf Ihrer gemeinsamen Hochzeit.