Es ist das Klatschthema zu Beginn des neuen Jahres: Sylvie und Rafael van der Vaart haben sich getrennt. Angeblich habe er sie geschlagen. Möglicherweise hat eine Hellseherin Sylvie zur Trennung geraten. Eines steht jedoch fest: Verlassen werden ist hart und der Kummer danach ist nicht leicht zu bewältigen.
Verlassen werden: Auf einmal ist es vorbei
Ich bewundere die Einstellung meines Freundes Alex – keiner dieser „Schmerzensmänner“. Er lebt frei nach dem Motto: „Geht die eine, kommt die nächste.“ Doch so einfach war das bei mir nicht. Schließlich waren mein Partner und ich lange Zeit in einer Beziehung. Bis er mir eines Tages sagte: „Ich hab eine Andere kennengelernt. Ich liebe dich nicht mehr.“ Es traf mich völlig unerwartet.
Ausgetauscht und verlassen werden
Er hat mich einfach durch eine Andere ersetzt. Dieser Gedanke quälte mich. Was habe ich falsch gemacht? Mir kreisten zig Fragen durch den Kopf. Doch ich fand einfach keine Antworten.
Nach dem Beziehungsende ging es mir schlecht. Ich fiel in dieses tiefe Loch, von dem alle nach dem Verlassenwerden sprechen. Zum ersten Mal nach Jahren war ich allein. Ich konnte meine Wohnung nicht aufräumen, kam nicht aus dem Bett, der Abwasch blieb stehen und Anrufe interessierten mich nicht. Ich fühlte mich wie tot.
Totes Gefühl nach dem Verlassenwerden
Forscher aus Tübingen und der amerikanischen Medical University in South Carolina fanden heraus, dass besonders bei Frauen nach dem Verlassenwerden tatsächlich einige Hirnbereiche nur noch vermindert aktiv sind – vor allem die Regionen, die für Gefühle, Motivation, Antrieb, Konzentration und Aufmerksamkeit zuständig sind. Aber auch die Bereiche des Gehirns, die für unser Schlaf- und Essverhalten verantwortlich sind, arbeiten nur noch vermindert.1 Das tote Gefühl nach dem Beziehungsende lässt sich also wissenschaftlich erklären. Jedoch sollte diese Situation nicht zu einem Dauerzustand werden. Denn: Ist die Trennung endgültig, kehrt der Andere nicht zurück. Die Chance auf ein Liebescomeback ist daher oft sehr gering. Es ist besser, nach vorn zu schauen und dem verflossenen Partner nicht ewig hinterher zu weinen.
Reaktivierung des Körpers
An einem Sonntagmittag klingelte es an meiner Tür. Erst ein Mal, dann noch ein Mal, dann im Sturm. Das holte mich schließlich doch aus dem Bett. Meine besten Freunde Gesa und Alex standen vor der Tür. „Wie siehst du denn aus?“, fragte mich Gesa und Alex fügte hinzu: „So geht das nicht weiter. Du kannst dich nicht ewig einschließen.“
Nach diesem Sonntag kamen meine Freunde jeden Tag vorbei. Sie hörten mir zu, zogen mich nach draußen, lästerten mit mir über meinen Ex-Partner – schließlich war er ja schon irgendwie komisch – aber vor allem motivierten sie mich, wieder aktiv zu werden.
Mittlerweile denke ich kaum noch an meinen Ex. Ich genieße jetzt mein Singleleben und tue genau das, worauf ich Lust habe, ohne Rücksicht auf jemand anderes nehmen zu müssen.
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Quellen:
– 1 Franz, Angelika (2005): Trauer im Herzen, Flaute im Hirn (http://www.zeit.de/2005/03/Frauentrauer)