Warum Streit gut für die Beziehung ist

Streit als heilmittel in Beziehungen: Paar schreit sich an

Fliegen in Ihrer Partnerschaft ab und an die Fetzen? Oder gehören Sie zu den Menschen, die Ihren Ärger in sich hineinfressen? Ihre Streitkultur hat Auswirkungen auf Ihre Gesundheit – das fanden Psychologen der Universität Michigan1 heraus. Wir erklären, warum streiten demnach gut für die Beziehung ist.

Unterschiedliche Streittypen

17 Jahre lang haben Psychologen der Universität Michigan 192 Paare in einer Langzeituntersuchung beobachtet. Dabei wurden diese in vier unterschiedliche Gruppen eingeteilt – je nachdem, welchem Streittyp die Partner zugeordnet wurden.

So lassen in Gruppe eins beide Partner ihren Frust raus. In Gruppe zwei und drei tut das jeweils nur einer und in Gruppe vier schlucken beide Partner ihre Sorgen lieber herunter.

Streit vermeiden schadet der Gesundheit

Doch Streit dauernd vermeiden kann Ihrer Gesundheit schaden, das beweist die erhöhte Sterblichkeitsrate in Gruppe vier. So starben 23 Prozent der Paare, die ihren Frust nicht artikulieren bereits während des Untersuchungszeitraums. In den anderen drei Gruppen war die Sterbequote mit sechs Prozent wesentlich geringer. Wer öfter streitet, lebt also länger.

Schuld daran sind laut den Forschern wahrscheinlich durch Stress verursachte Erkrankungen. Es kommt also häufiger zu Bluthochdruck, Magen-Darm-Krankheiten und einem geschwächten Immunsystem.

Wie streiten Sie?

Neigen Sie selbst eher dazu, einem Streit in Ihrer Beziehung auszuweichen? Dann versuchen Sie mit Ihrem Partner öfter über Ihre Schwierigkeiten und Emotionen zu reden. Gute Kommunikation ist schließlich die Grundlage für eine langfristig, gelingende Beziehung.

„Auch wenn Sie die Harmonie in Ihrer Partnerschaft anstreben, ist es wichtig, manche Streitpunkte konstruktiv miteinander auszudiskutieren. Erzählen Sie, was Sie stört, aber vermeiden Sie Anklagen“, erklärt eDarling-Psychologin Dr. Wiebke Neberich.

Was tun, wenn Ihnen der Kragen platzt?

Sind Sie jemand, dem sowieso manchmal der Kragen platzt, ist es trotzdem wichtig, dass Sie nicht wegen jeder Kleinigkeit einen Streit vom Zaun brechen.

„Gesund ist Streit nur in Maßen und wenn Sie richtig streiten. Sie sollten einander zuhören und Verständnis füreinander entwickeln. Üben Sie sich ebenfalls immer wieder darin, einander zu vergeben. Dann kommt nach einem Streit auch eine Versöhnung“, so Dr. Neberich.

Quellen:

117-jährige Langzeituntersuchung von 192 Paaren an der „University of Michigan“ unter der Leitung des Psychologen Dr. Ernest Harburg, Quelle: http://ns.umich.edu/new/releases/6286.

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