Sie spielen mit dem Gedanken, bald zu heiraten? Bevor Sie losgehen und Ringe kaufen, lesen Sie unsere Checkliste der sieben Gründe, die gegen Ehe sprechen.
1. Sie kennen sich noch nicht lange
Zwei Menschen, die sich für Ehe entscheiden, sollten einander gut kennen und routiniert miteinander umgehen. Experten empfehlen eine Kennenlernzeit von mindestens zwei Jahren, bevor eine Ehe geschlossen wird. Zwei Jahre mögen wie eine lange Zeit erscheinen, wenn man es kaum erwarten kann, in das gemeinsame Leben zu starten. Bedenken Sie jedoch, dass die erste Verliebtheit das persönliche Urteilsvermögen oft beeinträchtigt und es sich deshalb lohnt, diese wichtige Entscheidung nicht bereits nach ein paar Wochen zu treffen.
Indem Sie viel Zeit miteinander verbringen und Ihren Partner in vielen verschiedenen Situationen erleben, lernen Sie seine Stärken und Schwächen kennen und sehen, wie gut Sie miteinander harmonieren. Während eine überstürzte Heirat die Gefahr birgt, später festzustellen, dass Ihre Lebensplanungen nicht miteinander vereinbar sind, kennen Sie nach zwei Jahren Beziehung die Einstellungen Ihres Partners zu zentralen Themen wie Karriere und Familie und wissen, wo es zwischen Ihnen Konfliktpotential gibt.
2. Sie haben keinen gemeinsamen Alltag
Dieser Punkt knüpft nahtlos an Punkt 1 an, trifft jedoch auch auf Paare zu, die schon länger zusammen sind, aber keinen gemeinsamen Alltag teilen. Eine Ehe hat wesentlich bessere Chancen auf einen erfolgreichen Verlauf, wenn das Paar im Vorfeld möglichst viele verschiedene Situationen miteinander erlebt hat. Indem Sie viele Erlebnisse teilen, finden Sie heraus, ob Ihre Liebe im Alltag Bestand hat, wie Ihr Partner sich in Ausnahmesituationen verhält und wie gut es Ihnen beiden gelingt, Herausforderungen als Paar zu meistern.
3. Sie sind sehr jung
Menschen, die in jungen Jahren heiraten, lassen sich überdurchschnittlich oft scheiden. Ein Grund für das häufige Scheitern der Ehe bei jungen Paaren ist, dass die Entwicklung der Persönlichkeiten bei Eheschließung noch nicht abgeschlossen ist. Die Möglichkeit, dass der Partner, der einen mit Anfang zwanzig hervorragend ergänzt, mit Ende zwanzig völlig konträre Einstellungen hat, ist durchaus gegeben. Daher wird das Sprichwort „Jung gefreit, nie gereut“ in der Praxis nur allzu oft widerlegt.
4. Sie haben unrealistische Erwartungen an die Ehe
Menschen, die noch im Begriff sind, herauszufinden, wer sie eigentlich sind und was sie im Leben erreichen wollen, setzen oft große Erwartungen in eine Heirat. Sie stellen sich vor, dass sie in der Ehe endlich ihren Platz finden und plötzlich alles einen Sinn ergibt. Bald jedoch bemerken sie, dass persönliche Probleme durch die Heirat nicht gelöst wurden. Diese Erkenntnis führt oft zu Desillusionierung und Schwermut. In extremen Fällen projizieren die Enttäuschten Ärger und Verbitterung auf ihren Ehepartner, da er ihre persönlichen Erwartungen nicht erfüllt hat.
Auch geschiedene und verwitwete Menschen tendieren dazu, zu erwartungsvoll in eine neue Ehe zu gehen. Ein häufiges Motiv für eine Heirat ist die Hoffnung, dass mit der neuen Verbindung die Trauer über den Verlust der alten Beziehung endet. Auch diese Erwartung wird in der Regel enttäuscht, weil der Schmerz des Verlusts nicht einfach durch eine andere Person beendet werden kann, sondern von dem Trauernden selbst verarbeitet werden muss. Wenn Sie sich ein einer solchen Situation befinden, dann sollten Sie sich vorerst gegen Ehe entscheiden.
5. Sie heiraten, um jemand anderen zufrieden zu stellen
Wenn Sie primär deshalb heiraten wollen, weil Ihr Partner es sich wünscht, Ihre Eltern es erwarten oder Ihre Großmutter so gerne noch Ihren großen Tag miterleben möchte, dann verzichten Sie lieber auf diesen Gefallen. Eine Ehe, die sich andere mehr wünschen als Sie selbst, wird mit großer Wahrscheinlichkeit weder Sie noch Ihren Partner glücklich machen. Geben Sie sich selbst mehr Zeit, wenn Sie das Gefühl haben, noch nicht bereit zu sein, eine so verbindliche Beziehung einzugehen.
Ignorieren Sie Ihre Bedenken, so laufen Sie Gefahr, dass Ihr Partner und Sie Ihrer Ehe unterschiedliche Bedeutung beimessen und daran scheitern. Gehen Sie diesen großen Schritt besser erst, wenn die Vorstellung zu heiraten Sie mit Vorfreude und Enthusiasmus erfüllt.
6. Sie unterschätzen die Probleme Ihres Partners
Wenn Ihr Partner unter chronischen Problemen wie Alkoholsucht, einer Essstörung, Depression oder Angstzuständen leidet, sollten Sie sich die Bedeutung dieser Problematik für Ihr gemeinsames Leben bewusst machen, bevor Sie Ihr Jawort geben. Führen Sie sich vor Augen, dass eine Ehe schwerwiegende Probleme genauso wenig lösen kann, wie gute Vorsätze und Versprechungen. Auch wenn die Probleme Ihres Partners nicht zu jeder Zeit präsent sind, so werden sie Ihre gemeinsame Beziehung dauerhaft belasten.
Fragen Sie sich, ob Sie wirklich bereit dazu sind, die Probleme Ihres Partners anzunehmen und sich für den Rest Ihres Lebens mit ihnen auseinanderzusetzen. Haben Sie bereits Kinder oder einen Kinderwunsch, sollten Sie ebenfalls in Betracht ziehen, wie sich die Probleme Ihres Partners auf Ihre Kinder auswirken könnten.
7. Sie heiraten, weil Sie nicht allein sein wollen
Vielleicht haben Sie einen Partner, mit dem Sie Ihren Alltag zwar ganz gut meistern können, in den Sie jedoch nicht verliebt sind. Obwohl Sie sich dessen bewusst sind, spielen Sie mit dem Gedanken, Ihren Partner zu heiraten, weil Sie nicht wieder allein sein möchten.
Die Angst vor dem Alleinsein ist ein schlechter Ratgeber, wenn es um die Wahl des Partners fürs Leben geht. Bedenken Sie, dass man auch in einer Ehe einsam sein kann, wenn es dieser an Liebe und Verbundenheit mangelt. Stürzen Sie sich nicht in eine Beziehung, die weder Sie noch Ihren Partner erfüllt, sondern fassen Sie sich ein Herz und machen Sie sich auf die Suche nach dem Partner, der Sie wirklich glücklich macht. Wenn Sie sich in Sachen Heirat unsicher sind, dann entscheiden Sie sich besser erst einmal gegen Ehe.