In jeder frischen Beziehung kommt unweigerlich der Zeitpunkt, da die neue Freundin oder der neue Freund im Freundeskreis vorgestellt werden muss. Ein aufregender Moment, der aber zum Problem werden kann, wenn die Freunde mit der oder dem Neuen gar nichts anfangen können.
Freunde oder Partner
Freunde sind für jeden Menschen wichtig. Mit ihnen teilen wir viel mehr als die gemeinsame Freizeit. Sie sind unsere Ansprechpartner bei schwierigen Fragen und für uns da, wenn wir sie brauchen.
Sie kennen uns am besten. Es ist selbstverständlich, dass einem die Meinung anderer und im Besonderen das Urteil der Freunde wichtig sind.
Gerade bei der Entscheidung für einen neuen Partner, würde wohl jeder gern bestätigt bekommen, was für einen tollen Fang er gemacht hat. Umso enttäuschender kann es sein, wenn dem nicht so ist.
Demgegenüber kann keine Freundschaft eine Beziehung ersetzen. Das Glück einen Menschen gefunden zu haben, zu lieben und geliebt zu werden, ist damit nicht zu vergleichen. Der Partner sollte der wichtigste Bezugspunkt in unserem Leben sein. Zu ihm oder ihr sollten Sie auch stehen, wenn Ihre Freunde eine andere Meinung haben.
Freunde sind wichtige Ratgeber
Zunächst sollten Sie sich fragen, ob Sie die Kritik Ihrer Freunde nachvollziehen können. Gehen Sie davon aus, dass sie Ihnen nichts Schlechtes wollen. Vielleicht sehen sie ihn oder sie mit anderen Augen, da sie nicht durch die rosarote Brille blicken und haben gar nicht so Unrecht. Stellen Sie sich vor, Sie wären in der Situation, würden Sie nicht auch Ihre Freunde vor einem Fehler bewahren wollen?
Anders sieht es aus, wenn Sie die Meinung Ihrer Freunde gar nicht verstehen können. In dem Fall sollten Sie sich auch Ihre neue Liebe nicht madig machen lassen. Schließlich entscheiden Sie allein, wen Sie lieben und brauchen dafür keine Erlaubnis.
Versuchen Sie zu vermitteln
Sich als neues Mitglied in einen bestehenden Freundeskreis zu integrieren ist nicht immer leicht. Geben Sie sich, Ihrem Partner und Ihren Freunden die nötige Zeit, sich aneinander zu gewöhnen. Hier sind Sie als Vermittler gefragt. Sie kennen beide Seiten am besten und sollten ausloten, ob sich nicht eine Annäherung realisieren ließe. Gehen Sie aber sehr sensibel vor und vermeiden Sie es, Harmonie erzwingen zu wollen.
Freunde oder Beziehung – muss ich mich entscheiden?
Denken Sie auch daran, dass die Situation nicht nur für Sie unangenehm ist. Auch Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner wird es Probleme bereiten, wenn er oder sie von Ihren Freunden nicht gemocht wird. Sich deshalb nur noch allein mit den Freunden zu treffen, ist auf Dauer keine gute Lösung.
Die eDarling-Psychologin Dr. Wiebke Neberich weist darauf hin, wie „schwierig es auf Dauer sein kann, ein doppeltes Privatleben zu führen, aufgeteilt zwischen der Freizeit mit dem Partner und der Freizeit mit den Freunden. Denn freie Zeit ist kostbar und man möchte sie hin und wieder mit allen seinen Lieben gemeinsam teilen.“
In der Regel lassen sich neue Partner gut in den eigenen Freundeskreis integrieren, denn sie haben ja etwas gemeinsam und das sind Sie. Dementsprechend weisen Freunde und Partner meistens einige Schnittmengen an Interessen auf, die eine gute Basis für ein harmonisches Beisammensein darstellen.
Eine schwere Entscheidung
„Wenn Ihre Freunde Ihren neuen Partner partout nicht akzeptieren möchten, dann ist es sehr wichtig, darüber zu sprechen, warum dem so ist. Denn unsere wirklich guten Freunde stellen auch immer ein soziales Korrektiv dar, sie bewahren uns also vor Fehlern und helfen uns, die Entscheidungen zu treffen, die uns auf Dauer gut tun“, erläutert Dr. Neberich.
Eine Entscheidung für die Freunde oder die Beziehung sollte nur dann erfolgen, wenn sich zeigt, dass beide Seiten absolut nicht miteinander auskommen.